FAQ Naturkorken

1. Was spricht für den Naturkorken als Flaschenverschluss von Wein?

Wein und Naturkorken sind beides Naturprodukte, die vollendet zusammenpassen. Naturkork ist ein nachwachsender Rohstoff und somit absolut umweltfreundlich; seine Verwendung ist Ausdruck von Weinkultur und ein Indiz für die hohe Qualität des Weines. 90% aller Endkunden erwarten daher einen Naturkorken, wenn sie eine Flasche Wein öffnen.

Naturkork ist ein einzigartiges Material und ein altbewährter Verschluss für Wein- und Sektflaschen. Bisher ist es noch nicht gelungen, dieses Naturprodukt mit seinen herausragenden Eigenschaften (geringe Gasdurchlässigkeit, hohe Elastizität..) perfekt zu kopieren, bzw. technisch herzustellen oder nachzuahmen. 

2. Welches sind die größten Vorteile eines Naturkorkens gegenüber anderen Flaschenverschlüssen?

Der Naturkork stammt 100%ig aus nachwachsendem Rohstoff, ist dosiert gasdurchlässig, extrem elastisch durch seine Zellstruktur (ca. 40 Mio. Zellen/cm3) und nach dem Gebrauch voll recyclefähig für andere Verwendungen.

3. Sind alle (Natur-)Korken gleich?

Nein. Korken werden in bis zu sechs unterschiedliche Qualitätsstufen eingeteilt. Die Qualität ist abhängig vom ausgewählten Rohmaterial und den weiteren Produktions- bzw. Veredelungsschritten der Hersteller. Eines der maßgebenden Kriterien für die Qualität ist die Anzahl der Poren auf der Oberfläche: Hochwertige Naturkorken sind fast makellos glatt auf der Oberfläche, im mittleren und niedrigeren Qualitätsbereich nehmen die Poren sichtbar zu. 

Weiterhin unterscheiden sich die Korken in Bezug auf ihren Einsatzbereich: Stillwein, Sekt und Spirituosen.

4. Gibt es auch andere „Korktypen“ als Naturkorken?

Ja, dazu zählen insbesondere technische Korken (2-Scheibenkorken oder Twinline® ), kolmatierte Korken (siehe Frage 7) und Agglomeratkorken.

5. Was ist ein technischer Kork?

Bei Gültig als Twinline® bezeichnet, handelt es sich um einen Körper aus Agglomerat mit je einer Scheibe aus Naturkork an den Köpfen. Das System gleicht im Aufbau einem Sektkorken. Die Unterschiede liegen in den anderen Maßen sowie der Position der Korkscheibe: Bei Sektkorken 2 Scheiben auf einer Seite, bei Twinline® je eine Scheibe auf beiden Stirnflächen. 

6. Was sind die Vorteile von Twinline® gegenüber Naturkorken?

Twinline® verfügen durch ihre technisch-industrielle Fertigung über eine sehr homogene Qualität. Durch den Agglomeratteil sind Twinline® sehr gasdicht, was sein Verwandter, der Sektkorken, stetig belegt. Agglomerat und Korkscheiben werden vor der Verklebung einer Behandlung von Druck und Dampf unterzogen, wodurch ihnen ein Maximim an Fremdstoffen und -tönen entzogen wird. Twinline® haben sich bei Gültig - Kunden über viele Jahre hinweg als die preiswürdige Alternative mit hoher sensorischer Neutralität bewährt.

7. Was ist ein kolmatierter Korken?

Das Produkt wurde ursprünglich in Frankreich entwickelt und findet hier auch traditionell seine größte Verbreitung (franz. colmater = aufschütten, abdichten).

Kolmatierte Korken werden aus Korkmaterial mit niedrigerer Qualität hergestellt. Diese Korken haben meistens größere Poren und möglicherweise auch physikalische Mängel. Nach dem Stanzen werden die Korken mit einer Mischung aus Korkmehl und Klebstoff beschichtet, um ihre Eigenschaften als Weinkorken zu optimieren. 

8. Ist der weltweite Korkbedarf gesichert?

Die EU hat die Korkeiche (lat. quercus suber) auf Grund der einzigartigen ökologischen Eigenschaften unter ihren Schutz gestellt. D.h. es müssen unproduktive oder überalterte Bäume (nach ca. 200 bis 300 Jahren) wiederum durch Korkeichen ersetzt werden.

Durch ständige Nachforstung ist auch weiterhin der Korkbedarf gesichert. Die Anbauflächen von ca. 1,6 mio ha werden jährlich um 2-3% erweitert.

9. Wieviel Korken können aus einer Tonne Korkholz hergestellt werden?

Es werden ca. 50-60.000 Korken normaler Größe daraus produziert.

10. Ist es wahr, dass Pestizide im Korkeichenforst verwendet werden?

Nein, diese Aussage ist, trotz vielfacher Wiederholung, falsch. 

11. Stimmt es, dass die Korkeichen durch die Schälung geschädigt werden?

Wird die Schälung fachgerecht und zum richtigen Zeitpunkt durchgeführt, wird der Baum nicht geschädigt und kann ein stolzes Alter von weit über 200 - 300 Jahren erreichen. 

12. Ist es wahr, dass Korkeichen gedüngt werden?

Nein. Der Schälrhythmus von Korkeichen ist gesetzlich festgelegt und überwacht (mind. 9 Jahre Wachstum). Somit ist eine Beschleunigung des Wachstums nicht sinnvoll. Eine Düngung ist nicht praktikabel, ökologisch unsinnig und zudem unwirtschaftlich. Aktuell liegt der Schälrhythmus bei durchschnittlich fast elf Jahren.

13. Sind Korken umweltschädlich?

Nein, ganz im Gegenteil:

  • Korkwälder bieten ein einzigartiges Ökosystem mit ca. 13.000 Pflanzenarten und spezieller Tierwelt sowie einen wirksamen Speicher von Kohlendioxid.
  • Korken ist 100% nachwachsender Rohstoff
  • Bei der Korkenproduktion gibt es keine "Abfälle". Alles wird einer sinnvollen und wertigen Verwendung zugeführt, z.B. Flaschenkorken, Industriekork, Modeartikel, technischer Kork, Energie.
  • Flaschenkorken werden nach Gebrauch gesammelt und einer Weiterverarbeitung als Industriekork zugeführt (siehe www.diakonie-kork.de)
  • Die Naturkorken besetzen mit ihrer Ökobilanz in allen Kategorien (ausgenommen Wasserverbrauch) den ersten Platz. Alternative Verschlüsse wie Kunststoffstopfen und Aluminium-Schraubverschlüsse bleiben ökologisch deutlich abgeschlagen. Weitere Informationen dazu finden Sie unter www.natuerlichkork.de.
  • Für Weine mit konsequent ökologischen Ansprüchen bietet Gültig seinen Bioconcept-Korken an, einen Naturkorken aus FSC®-zertifizierten Waldbeständen (hier finden Sie dazu Details).

14. Was tun die Korkenhersteller zur Steigerung der Qualität von Naturkorken?

Die Branche legt heutzutage größten Wert auf ein sehr hohes Maß an Qualität beim Einkauf des Rohmaterials, in der Produktion der Rohkorken, der Veredelung und der Qualitätssicherung der Fertigware. Langjährige Erfahrung paart sich hier mit dem Einsatz neuester Technologien wie der Gaschromatographie (GC/MS) und neuesten Erkenntnissen aus Forschung und Entwicklung. Eines der wichtigsten Ziele ist z. B. die totale Eliminierung von geruchs- und geschmacksbeeinflussenden Stoffen wie TCA. (Näheres zur Sicherung der Qualität finden Sie in hier).

15. Wird die Qualität von Naturkorken immer schlechter?

Die Qualität von Naturkorken bleibt bei Korkherstellern und –lieferanten mit wirksamen Qualitätssicherungsprogrammen mindestens stabil. Unser Ziel bei Gültig ist es, die Qualität entsprechend den Anforderungen des Marktes kontinuierlich zu steigern.

16. Warum ist ein guter Naturkorken teuer?

Das Korkholz (reines Rohmaterial) ist in den letzten 10 Jahren überproportional teuer geworden. Zudem ist bei der Produktion von Naturkorken noch relativ viel Handarbeit erforderlich. Auch Anpassungen an das Lohnniveau in der EU und die dringend notwendigen Maßnahmen zur Qualitätssicherung haben einen Einfluss auf die Marktpreise für Naturkorken. Ebenfalls kostensteigernd wirken zusätzliche Qualitätssicherungsmaßnahmen und –geräte wie z.B. Gaschromatographen mit Massenspektrometer. 

17. Spielt es eine Rolle, von welchem Hersteller/Korkproduzenten ich meine Korken kaufe?

Ja. Wie in allen anderen produzierenden Gewerben, so hat auch jeder Korkveredeler seine eigenen Methoden und Produktionsverfahren. Im Gültig - Labor kommt für Untersuchungen und Testzwecke nur neueste Labortechnik zum Einsatz. Die Test- und Prüfmethoden begleiten den gesamten Produktionsprozess unserer Korken. Alle Produktionsschritte und Materialien, die bei Gültig in der Produktion zum Einsatz kommen, erfüllen die internationalen Normen (FDA, EU-Richtlinien) und Vorschriften für Lebensmittelbedarfsgegenstände (LMBG).

Bei Gültig sind ca. 20% des Personals mit Qualitätssicherung (QS) sowie Forschung und Entwicklung (F&E) beschäftigt. Gültig investiert in diese Bereiche ca. 350.000 € p.a.. 

18. Gültig ist zertifiziert nach HACCP. Was bedeutet dies für mich als Kunden?

HACCP ist der strengste Standard bei der Herstellung von Lebensmitteln.

Gültig ist der erste und einzige Korklieferant in Deutschland, der dieses Zertifikat bietet.

Wir haben uns freiwillig dieser Norm unterzogen, um größtmögliche Produktsicherheit anzubieten, mögliche Gesundheitsrisiken zu minimieren und sich als Lieferant von nach IFS zertifizierten Betrieben zu profilieren. Immer mehr Großabnehmer von Wein und anderen Getränken verlangen auch von den Zulieferern von Verpackungen etc. entsprechende QS-Systeme und Zertifikate. 

19. Soll ich bei einem deutschen Unternehmen oder ausländischen Exporteur meine Korken beziehen?

Der deutsche Lieferant mit im Inland ansässigem Unternehmen bietet kundennahen Service, insbesondere aber die Lieferung nach deutschem Recht. Im Falle einer Beanstandung kann damit der Kunde seine berechtigten Ansprüche schneller und wirksamer geltend machen.

20. Ist Korken-Gültig ein Hersteller von Korken oder lediglich ein Importeur?

Wir sind ein Hersteller! Einzelne Produktionsschritte werden aus Kostengründen teilweise bei unseren Vorlieferanten nach unseren technischen Vorgaben durchgeführt. Unser eigenes Personal vor Ort in Portugal überprüft permanent die Einhaltung dieser technischen Richtlinien (QTLB) während und am Ende der Fertigung. Gültig verfährt hier nicht anders als die Automobilindustrie mit Daimler, der 70% der Teile zukauft und dann montiert. 

21. Warum sollte ich meine Korken von Korken-Gültig beziehen?

Die Gründe hierfür sind vielfältig. Gern erläutern wir Ihnen diese in einem persönlichen Gespräch. Bitte rufen Sie uns an unter der Telefonnummer 07131-9262-0. Wir geben Ihnen gerne Auskunft.

22. Ist durch den Einkauf bei einem renommierten Korkhersteller gewährleistet, dass sich die Korken immer gut verarbeiten lassen?

Gültig stellt seinen Kunden einen Qualitätsstandard bis zur Anlieferung sicher. Nach dem Erhalt der Ware ist der Kunde selbst für die einwandfreie Lagerung und Verarbeitung der Korken verantwortlich.

Gültig hat diverse Ratgeber für seine Kunden erstellt, die dem Kunden helfen, Fehler bei der Lagerung und Verarbeitung zu vermeiden. Sie können diese unter www.gueltig.com (Unterpunkt Ratgeber) abrufen.

23. Was ist bei der Lagerung von Korken zu beachten?

Naturkorken sollen in separaten Räumen, die gut gelüftet, geruchsneutral und normal temperiert sind, bei 18/20°C gelagert werden.
Bei zu kühler Lagerung (<15°C) werden Naturkorken hart und brüchig. Dies kann sich negativ auf die Verarbeitung und spätere Abdichtung auswirken.
Bei zu warmer Lagerung (>15°C) werden Naturkorken zu weich. Dies kann zum Herausschieben der Korken aus der Flaschenmündung führen.

Wichtig ist, dass die Korken stets 24 Stunden vor der Verwendung in Raumtemperatur gelagert werden. Dadurch werden vorangegangene ungünstige Temperaturverhältnisse (wie oben geschildert) ausgeglichen.

24. Was sind die Ursachen für undichte Flaschen?

Es gibt verschiedene Ursachen, die oft auch in Kombination auftreten: Sowohl Unregelmäßigkeiten der Flaschenmündung als auch Beschädigungen des Korkens durch das Korkschloss sind mögliche Ursachen. Vereinzelt sind auch natürliche Beschädigungen des Korkens wie z.B. Wurmgänge, Risse etc. anzutreffen.

25. Was ist besser: stehende oder liegende Lagerung der Weinflaschen?

Um druckbedingte Ausläufer zu vermeiden, sollte im Idealfall eine stehende Lagerung von 24 Stunden nach dem Verkorken eingehalten werden. Bei vorhandenen und funktionierenden druckreduzierenden Maßnahmen (CO2-Überlagerung, Vakuumeinrichtung) ist eine stehende Lagerung von 5 Minuten ausreichend. Danach können die Flaschen problemlos stehend (bis max. 2 Jahre) oder liegend gelagert werden. 

26. Was ist Korkgeschmack?

Korkgeschmack ist zu einer Sammelbezeichnung von Fehltönen geworden, die dem 2,4,6 TCA geschmacklich gleich oder sehr ähnlich sind.

„Korkgeschmack“ ist somit eine irreführende Fehlbezeichnung. Kork an sich beeinflusst den Wein nicht negativ, Kork kann aber mit 2,4,6 TCA kontaminiert werden – einem Stoff, der weltweit für die Verseuchung zahlreicher Lebensmittel (siehe auch Frage 26) verantwortlich ist. Es gibt keine seriöse wissenschaftliche Untersuchung, die den prozentualen Anteil an „verkorktem“ Wein genau belegt.  

27. Entsteht der Korkgeschmack im Wein nur durch den Korken?

„Echter“ Korkgeschmack entsteht im Prinzip nur durch den Korken bzw. dessen Behandlung. Es gibt aber auch andere Fehltöne, die nicht vom Korken verursacht, aber oftmals fälschlicherweise auch als Korkgeschmack bezeichnet werden (siehe auch Frage 25). So wurde TCA schon in Mineralwasser, Weinflaschen mit Schraubverschluss, Bier, Limonaden, abgepackten Lebensmitteln und sogar in Hühnereiern gefunden. Ursachen solcher Kontaminierungen können sein:

  • Kontamination von Eichenholzfässern
  • Kontamination von Kellermaschinen (Filter, Pumpen..), Abfüllanlagen
  • Einsatz von chlorhaltigen Reinigungsmitteln
  • Kontaminierung der Kellerluft
  • Schimmel in Transportgebinden oder dem privaten Lagerort


28. Gibt es noch andere Ursachen für die Entstehung von Korkgeschmack im Wein und wie lassen sich diese voneinander abgrenzen?

Fehltöne im Wein können u.a. auch durch chlorhaltige Reinigungsmittel oder eine Kontaminierung des Weinkellers verursacht werden. Hierzu zählt insbesondere die dem „echten“ Korkgeschmack sehr ähnliche Verbindung der Tribromanisole (TBA), mit der bekanntlich viele Weinkeller weltweit verseucht sind. TBA hat jedoch seine Ursache in chlorhaltigen Holzschutzmitteln und penetriert über die Kellerluft durch den Korken in den Wein. Der „echte“ Korkgeschmack lässt sich von diesen anderen „Geschmäckern“ im Labor analytisch eindeutig trennen und nachweisen.